Mobile Tankstelle: Was beim Transport berücksichtigen?

2023-07-25 16:42:00 / Mobile Tankstellen
Mobile Tankstelle: Was beim Transport berücksichtigen? -

Der Transport von Kraftstoff ist im Alltag für alle Autofahrer Normalität, schließlich bewegt sich das Fahrzeug ohne Sprit keinen Meter vom Fleck. Dabei macht man sich nicht allzu viele Gedanken über die Risiken, die von Benzin oder Diesel ausgehen können. Diese Kraftstoffe werden als Gefahrgut definiert und das nicht grundlos. 

Ein bewusster Umgang mit diesen Flüssigkeiten ist durchaus sinnvoll. Die Vorschriften zum Transport von brennbaren Flüssigkeiten sind im „Europäischen Übereinkommen zur Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße“, kurz „ADR“ geregelt. Es wurden allerdings auch vereinfachte Vorgaben für den Transport von kleineren Mengen von Gefahrstoffen ausgearbeitet. Dies wird unter anderem durch die sogenannte Handwerkerregelung definiert (Beförderung nach ADR 1.1.3.1c). 

Mobile Tankstelle und Handwerkerregelung

Die Handwerkerregelung kann man sich immer dann zu Nutze machen, wenn der Transport des Gefahrstoffes mit der Haupttätigkeit zusammenhängt. Beispielsweise erfüllt ein Bauunternehmer diese Haupttätigkeit, der auf seiner Baustelle diverse Maschinen mit Kraftstoff betreibt. Er kann hierzu eine mobile Tankanlage verwenden und diese vorher zum Einsatzort transportiert werden.

Die Höchstmenge die transportiert werden darf, wird durch eine Punkteregelung von maximal 1000 definiert, Benzin und Diesel unterscheiden sich in ihren Werten, da Benzin leichter entzündlich ist als Diesel. Benzin wird mit einem Faktor von 3 berechnet und Diesel wird mit Faktor 1 bewertet. Somit liegt die Höchstgrenze die man an Diesel mit sich führen darf bei 1000 Litern, wohingegen entzündlicheres Benzin nur bis zu maximal 333 Litern ohne ADR Schein transportiert werden darf. Allerdings darf das Einzel-Packmaß von Diesel 450 Liter nicht überschreiten. Dies bedeutet, wenn man 900 Liter Diesel transportieren möchte, muss dies in zwei verschiedenen Tanks erfolgen. Bei Benzin dürfen Sie die Maximalmenge von 333 Litern in einem Tank mit sich führen. Die Handwerkerregelung besagt außerdem, dass die Transportmenge dem Tagesbedarf entsprechen soll.

Egal welchen Treibstoff Sie transportieren, natürlich muss der Transfer in einem Gefahrstoff-konformen Behältnis erfolgen. 

Welche Vorteile habe ich beim Transport nach der „Handwerkerregelung“?


Wir listen hier nochmals auf einen Blick was Sie dazu wissen sollten:

  • Möglich sind Transport von Benzin oder Diesel bis zur Höchstgrenze von 1000 Punkten unter Berücksichtigung des maximalen Einzeltankvolumens von 333 Liter bei Benzin und 450 Litern Diesel. 
  • Der Transport muss in einem für Gefahrgut zugelassenen Tank erfolgen und verkehrstauglich gesichert sein
  • Der Transport sollte nicht primär als Lieferung, sondern zur Eigennutzung des Kraftstoffes dienen.

Worauf darf ich verzichten?

  • Eine ADR- Fahrerausbildung ist nicht notwendig
  • Verzicht auf die Mitführung eines Feuerlöschers & des Beförderungspapieres
  • Transport ohne Kennzeichnung des Gefahrguts möglich
  • Pflicht zur speziellen Fahrzeugzulassung und erhöhten Haftpflichtversicherung entfällt
  • Transport ist ohne die orange Tafel für den Trmobileansport von Gefahrgut gestattet


Transport von Kraftstoff für den Privatgebrauch

Alle die in ihrem Privat PKW Treibstoff als Notreserve transportieren wollen, dürfen in Deutschland maximal 240 Liter mitführen. Ein Kanister darf jedoch 60 Liter nicht überschreiten, somit wären das vier Kanister à 60 Liter. Eine Empfehlung des ADAC besagt allerdings, dass aus Sicherheitsgründen maximal 10 Liter im Auto transportiert werden sollten.

Wenn Sie mehr über mobile Tankstellen und die Handwerkerregelung erfahren möchten, steht unser kompetentes Team für sämtliche Fragen gerne zur Verfügung.

Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag: "Was ist eine mobile Tankstelle?"


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